8. Februar 2009

Arsenfreies Trinkwasser bis 2013 in Bangladesh

Dhaka - Arsenbelastung des Grundwassers, soll bis 2013 arsenfrei sein. Bisher ist das ge-fährliche Grundwasser für mindestens zwei Drittel der mehr als 150 Millionen Menschen in dem südasiatischen Staat die wichtigste Trinkwasserquelle.

Wie Finanzminister Abdul Maal Abdul Muhit unlängst auf einem Chemikerkongress in der bangla-deschischen Hauptstadt Dhaka versicherte, arbeitet die Regierung an der Umsetzung ihres Wahlver-sprechens, allen Bangladeschern in spätestens fünf Jahren den Zugang zu arsenfreiem Trinkwasser zu gewährleisten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt die seit 1993 bekannte Arsenbelastung des Grund-wassers in Bangladesch die "größte Massenvergiftung einer Bevölkerung in der Geschichte". Seit 2000 wurden in dem südasiatischen Land rund fünf Millionen Brunnen auf Arsen getestet, jeder fünfte fördert Wasser, dessen Belastung über dem ohnehin hohen nationalen Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Liter liegt. Die WHO setzt eine Arsenbelastung von zehn Mikrogramm pro Liter als Grenzwert fest.

Nach Untersuchungen des Weltkinderhilfswerks UNICEF nutzen in Bangladesch 20 Millionen Menschen Wasser, das dem nationalen Standard nicht entspricht. Eine Untersuchung des 'British Geological Survey' von 1998 schätzte ihre Zahl auf zwischen 28 Millionen und 35 Millionen und die Zahl der Menschen, deren Wasser den WHO-Anforderungen nicht entspricht, auf 46 Millionen bis 57 Millionen.

Arsenbelastetes Trinkwasser ist in Bangladesch für Zehntausende Todesfälle verantwortlich. Eine chronische Arsenvergiftung oder Arsenikose führt zu Hautveränderungen, erhöhtem Blutdruck, Herzkranzgefäßerkrankungen, Diabetes und Krebs. Typisch sind schmerzhafte und entzündungsge-fährdete Wunden, Nervenprobleme in Händen und Beinen auf und nach Jahren Krebs in Blase, Nie-ren, Leber und Lunge.

Bangladesch ist nicht das einzige Land, das unter Arsen im Grundwasser leidet. Auch in Teilen Indiens, Nepals, Vietnams, Chinas, Argentiniens, Mexikos, Chiles, Taiwans, der Mongolei und der USA sind die Konzentrationen bedenklich hoch. Weltweit sind rund 50 Millionen Menschen betrof-fen. - IPS Europa (04.02.2009)

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