8. Februar 2009

Rattenplage gefährdet Ernähungssicherheit im Nordwesten Burmas

Bangkok – Im nordwestburmesischen Chin-Staat gefährdet eine Rattenplage die ohnehin prekäre Ernährungssicherheit. Die Ratten ernähren sich von Frucht und Saat des nur alle 50 Jahre blühenden Bambus, vermehren sich in rasendem Tempo und befallen Felder und Lager, sobald ihnen der Bambus ausgeht. Nach Schätzungen von Experten wird die Plage zwei bis drei Jahre anhalten.

Besonders betroffen sind die Orte Tonzang, Tiddim, Htantlang, Madupi, Paletwa und die Chin-Hauptstadt Hakha. Das Welternährungsprogramm (WFP) hat im Januar mit dem Programm 'Food plus Cash for Work' auf die Notlage reagiert. Das Projekt wird bis Juni laufen und soll rund 6.000 Haushalten helfen.

Nach einem Bericht der in Kanada ansässigen Chin-Menschenrechtsorganisation vom letzten Juli leiden in dem burmesischen Staat an der Grenze zu Indien und Bangladesch 100.000 Menschen oder 20 Prozent der Bevölkerung unter Nahrungsmittelknappheit. Frühere Rattenplagen haben in der Region zu großen Hungerproblemen geführt.

Auch die internationale Menschenrechtsorganisation 'Human Rights Watch' (HRW) warnt vor der aktuellen Situation. In einem Report von Ende Januar hält sie fest, dass im Chin-Staat 70 Prozent der Bevölkerung von 500.000 Menschen unter der Armutsgrenze leben.

Eines der großen Probleme ist die Isolation des Staates. Nur 1.700 Kilometer Straße sind befahrbar und Teile des Südens vom Norden aus nicht erreichbar. Zudem ist das fast 14.000 Quadratkilometer große Gebiet praktisch nicht an das Stromnetz oder ein verlässliches Kommunikationssystem ange-schlossen. - IPS Europa (05.02.2009)

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